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http://www.agrarbericht-2016.bayern.de/landwirtschaft-laendliche-entwicklung/wild.html

Landwirtschaftliche Wildhaltung

Unter landwirtschaftlicher Wildhaltung versteht man die Haltung von Wildtierarten wie beispielsweise Damhirschen, Rothirschen, Europäischen Mufflons, aber auch Wildschweinen zur Gewinnung von Wildbret.

Die landwirtschaftliche Wildhaltung hat sich in Bayern in den letzten vier Jahrzehnten zur extensiven Verwertung von Grünlandflächen beachtlich entwickelt; sie wird jedoch in amtlichen Statistiken nicht erfasst. Nach den Erhebungen bei den Kreisverwaltungsbehörden im Jahr 2011 sind in Bayern 2 350 Wildgehege registriert; das sind mehr als 40 % der Gehege in Deutschland. Auf ca. 6 000 ha Gehegefläche stehen im Freistaat etwa 50 000 Zuchttiere. Schwerpunkte der landwirtschaftlichen Wilderzeugung liegen in Ober- und Niederbayern sowie in der Oberpfalz, wo tendenziell auch mehr Rotwild gehalten wird. Den Großteil des Gehegewildbestandes stellt aber weiterhin das Damwild. In deutlich geringerer Zahl wird Sika- oder Muffelwild gehalten.

Der Freistaat Bayern unterstützt die landwirtschaftlichen Wildhalter durch eine kompetente Fachberatung und ein Demonstrations- und Versuchsgehege des Lehr-, Versuchs- und Fachzentrums Almesbach am Standort Pfrentsch im Oberpfälzer Wald.

Generell sind die bayerischen landwirtschaftlichen Wildhalter mit ihrem relativ kleinen Marktsegment von jährlich 800 bis 1 000 Tonnen Wildfleisch weiterhin aktiv dabei, sich gegen den Preisdruck durch die umfangreichen Wildfleischimporte (2015: rd. 26 000 Tonnen eingeführt) durch gezielte Werbeaktivitäten zu behaupten. Der Absatz erfolgt deshalb auch überwiegend auf dem Wege der Direktvermarktung. Darüber hinaus bündelt die Erzeugergemeinschaft für landwirtschaftliches Gehegewild in Bayern w. V. mit derzeit 153 Mitgliedern das Angebot von kleineren Wildhaltern. 2015 wurden etwa 500 Tiere über die Erzeugergemeinschaft vermarktet.