
Unternehmensbezogene Beihilfen
Ein wesentlicher Bestandteil dieser Beihilfen stellt eine Entlohnung für die von der Gesellschaft erwarteten Gemeinwohlleistungen dar. Ohne diese Honorierung wäre ein Großteil der Betriebe nicht überlebensfähig, unsere intakte Kulturlandschaft in weiten Teilen gefährdet.
Die unternehmensbezogenen Beihilfen betrugen im Wirtschaftsjahr (WJ) 2014/2015 durchschnittlich 29.365 € je Haupterwerbsbetrieb. Das waren 7,4 % mehr als im Vorjahr. Die Agrardieselerstattung fiel im Mittel aller Betriebe um 4,3 % höher als im Vorjahr aus, die Ausgleichszulage um durchschnittlich 1,1 %. Die Prämien für umweltgerechte Agrarerzeugung gingen in den Haupterwerbsbetrieben im Mittel um 2,2 % zurück.
Im Durchschnitt aller Betriebe entfielen 64,8 % der Beihilfen auf die Betriebsprämie. Weiterhin bedeutsame Zuwendungen waren die Prämien für umweltgerechte Agrarerzeugung (11,3 %) und die Ausgleichszulage (6,3 %).
Der Anteil der unternehmensbezogenen Beihilfen am Unternehmensertrag betrug 11,4 %, der Anteil am Gewinn 68,1 %.
Unternehmensbezogene Beihilfen nach Betriebsformen im Wirtschaftsjahr 2014/2015
Merkmal | Einheit | Ackerbau | Milchvieh | Sonstiger Futterbau | Veredelung | Weinbau | Sonstige Dauerkulturen | Verbund-betriebe | Insgesamt |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Anteil an der Gesamtheit | % | 10,5 | 49,7 | 21,4 | 6,2 | 0,5 | 0,2 | 11,6 | 100 |
Betriebsgröße | ha LF | 75,97 | 48,80 | 59,77 | 62,70 | 13,74 | 9,72 | 74,00 | 57,30 |
Vergleichswert | €/ha LF | 766 | 561 | 606 | 685 | 339 | (353) | 685 | 611 |
Gewinn | €/Unt. | 65.955 | 43.363 | 35.087 | 43.501 | 46.247 | 10.038 | 36.405 | 43.096 |
Unternehmensertrag | €/Unt. | 287.949 | 214.595 | 270.538 | 413.260 | 169.854 | 72.984 | 313.085 | 256.881 |
Ausgleichszulage | €/Unt. | 495 | 2.516 | 1.806 | 809 | (17) | 0 | 1.166 | 1.862 |
Agrardieselerstattung | €/Unt. | 2.394 | 1.744 | 2.016 | 2.061 | 374 | 119 | 2.496 | 1.959 |
Zinszuschüsse | €/Unt. | 85 | 269 | (72) | 133 | (156) | 0 | (166) | 186 |
Investitionszuschüsse ohne Zinszuschüsse | €/Unt. | (177) | 3.051 | (1.966) | (1.101) | (289) | (401) | (742) | 2.100 |
Beihilfen pflanzliche Produktion | €/Unt. | (94) | 66 | (55) | 24 | 21 | 0 | 114 | 69 |
Zuschüsse Tierproduktion | €/Unt. | (1) | 157 | (120) | (446) | 0 | 0 | (25) | 134 |
Entkoppelte Betriebsprämie | €/Unt. | 25.038 | 16.301 | 19.906 | 20.818 | 3.976 | 3.008 | 24.290 | 19.028 |
Prämien für umweltgerechte Agrarerzeugung | €/Unt. | 3.143 | 2.971 | 4.273 | 2.673 | 995 | 658 | 3.911 | 3.330 |
Summe Beihilfen | €/Unt. | 31.683 | 27.954 | 30.810 | 28.936 | 6.490 | 4.211 | 33.351 | 29.365 |
Veränderung gegenüber 2013/2014 | % | 0,3 | 11,5 | 6,7 | 5,8 | 20,0 | –13,6 | 4,6 | 7,4 |
Beihilfen am Unternehmensertrag | % | 11,0 | 13,0 | 11,4 | 7,0 | 3,8 | 5,8 | 10,7 | 11,4 |
Beihilfen am Gewinn | % | 48,0 | 64,5 | 87,8 | 66,5 | 14,0 | 42,0 | 91,6 | 68,1 |
Bei den Ackerbaubetrieben erhöhte sich die Summe der Beihilfen um 106 € (+0,3 %). Die Betriebsprämie nahm um 754 € je Unternehmen zu (+3,1 %), während die Zuwendungen für umweltgerechte Agrarerzeugung um 3,1 % zurückgingen. Die Agrardieselerstattung blieb auf dem Niveau des Vorjahres. In den Ackerbaubetrieben bestehen die Beihilfen zu 79,0 % aus der Betriebsprämie.
Bei den Milchviehbetrieben nahm die Summe der Beihilfen um durchschnittlich 11,5 % gegenüber dem Vorjahr zu. Die Zuwendungen für umweltgerechte Agrarerzeugung gingen um 3,9 % zurück. Positiv wirkte sich die höhere Agrardieselerstattung (+5,2 %) aus. Die Betriebsprämie war in den Milchviehbetrieben mit 58,3 % die bedeutendste Zuwendungsform; sie nahm um 6,5 % gegenüber dem Vorjahr zu.
Die Ausgleichszulage hatte in den Milchviehbetrieben mit durchschnittlich 2.516 € je Unternehmen einen Anteil von 10,6 % an den gesamten Beihilfen. Die Milchviehbetriebe befinden sich zu einem höheren Anteil als andere Betriebsformen in benachteiligten Gebieten; daher ist die Ausgleichszulage für diese Betriebsgruppe von größerer Bedeutung.
Die sonstigen Futterbaubetriebe (ohne Milchvieh) erhielten nach den Verbund- und Ackerbaubetrieben den dritthöchsten Betrag an staatlichen Beihilfen aller Betriebsformen. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Summe der Beihilfen durchschnittlich um 6,7 %. Die Betriebsprämie hatte dabei mit einem Anteil von 64,6 % einen vergleichsweise hohen Stellenwert.
Im Durchschnitt der Veredelungsbetriebe erhöhte sich die Summe der Beihilfen gegenüber dem Vorjahr um 5,8 %. In den Veredelungsbetrieben entfielen durchschnittlich 71,9 % der Zuwendungen auf die Betriebsprämie.
Die vielseitiger wirtschaftenden Verbundbetriebe erhielten mit durchschnittlich 33.351 € den höchsten Betrag bei den staatlichen Beihilfen. Diese Zuwendungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich um 4,6 %. Auch bei diesen Betrieben waren die Betriebsprämie, die Agrardieselerstattung und die Prämien für umweltgerechte Agrarerzeugung von hoher Bedeutung.
In den Weinbaubetrieben und den sonstigen Dauerkulturbetrieben nahmen die Beihilfen einen vergleichsweise untergeordneten Stellenwert für den wirtschaftlichen Erfolg ein. Diese Betriebe erhalten in der Summe die geringsten staatlichen Zuwendungen. Lediglich 3,8 bzw. 5,8 % des Unternehmensertrages bestanden aus Beihilfen. Die Betriebsprämie bildete dabei den bedeutendsten Posten.