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http://www.agrarbericht-2016.bayern.de/landwirtschaft-laendliche-entwicklung/schafe.html

Schafe

Die 6 513 schafhaltenden Betriebe in Bayern setzen sich aus ca. 235 Hütehaltungen mit durchschnittlich 486 Mutterschafen, ca. 430 größeren Koppelschafhaltungen zwischen 50 und 200 Mutterschafen und 5 850 kleineren Schafhaltern bis 50 Mutterschafen zusammen (Stand: 2015). Während ab 2013 die schafhaltendenden Betriebe wieder zunehmen, ist vor allem bei den größeren Betrieben weiter eine Abnahme der Tierzahlen festzustellen.

Entwicklung der Schafhaltung

JahrSchafhalterMutterschafeMutterschafe/Halter
20057.829291.78737,3
20077.576265.03135,0
20097.258251.89734,7
20116.718234.52734,9
20136.404223.86135,0
20156.513215.37533,1

Quelle: InVeKoS

Oberbayern ist mit 43 000 Mutterschafen der schafreichste Regierungsbezirk, gefolgt von Unterfranken (37 500 Mutterschafe), Mittelfranken (37 000 Mutterschafe), Niederbayern (32 500 Mutterschafe) und Schwaben (31 000 Mutterschafe). Geringere Tierzahlen weisen die Oberpfalz (19 500 Mutterschafe) und Oberfranken (15 000 Mutterschafe) auf.

Die Hütehaltungen bewirtschaften mit 114 300 Mutterschafen rd. 35 000 ha überwiegend extensives Grünland.

In der Schafhaltung stehen heute die Erzeugung von Lammfleisch und die Landschaftspflege an vorrangiger Stelle. Ohne Zahlungen der Betriebsprämie, der Ausgleichszulage und der Honorierung von Gemeinwohlleistungen über die Agrarumweltprogramme ist eine wirtschaftliche Schafhaltung in Deutschland nicht möglich.

Die Schurwolle hat derzeit trotz der unstrittig positiven Eigenschaften als Textilfaser für das Betriebseinkommen kaum noch eine Bedeutung. Der weitaus überwiegende Teil der Produktionserlöse stammt aus der Erzeugung von Mastlämmern. Die Direktvermarktung nimmt bei Lammfleisch einen hohen Anteil ein. Darüber hinaus vermarktet eine bayernweit tätige Erzeugergemeinschaft jährlich rd. 30 000 Lämmer an den Handel. Mittels regionaler Markenprogramme, wie beispielsweise Juralamm, Rhönlamm oder Altmühltallamm, werden die Vorteile der heimischen, regionalen Erzeugung und die Bedeutung für die Landschaftspflege deutlich herausgestellt.

Das Rassenspektrum in der Schafzucht ist sehr groß. Im bayerischen Zuchtbuch für Schafe mit 16 848 Herdbuchtieren werden derzeit 39 Rassen in 400 Zuchtbetrieben betreut (Stand: 2015). Neben den für die Lammfleischerzeugung wichtigen sogenannten Wirtschaftsrassen, wie z. B. Merinolandschaf, Schwarzköpfiges Fleischschaf und Suffolk sowie den speziellen geografischen und klimatischen Verhältnissen angepassten Landrassen sind im Zuchtbuch auch Schafrassen eingetragen, bei denen die Wirtschaftlichkeit nicht im Vordergrund steht. Bayern unterstützt die im Bestand gefährdeten bayerischen Berg- und Landschafrassen mit 25 bis 30 € pro Herdbuchtier. Damit konnten diese Rassen in ihren Beständen erhalten und teilweise sogar wieder deutlich vermehrt werden.