
Preisentwicklungen
Die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte verzeichneten im Berichtszeitraum einen Preisrückgang von gut 11 %. Bei den tierischen Produkten (–16 %) gaben vor allem die Milcherzeugerpreise (–23 %) und die Schweinepreise (–18 %) deutlich nach. Weitgehend stabil zeigten sich hingegen die Eierpreise (–1 %) und Jungbullenpreise (+/–0 %). Insgesamt weniger stark fielen die Preise bei den pflanzlichen Produkten (–5 %). Besonders bei Futterweizen (–16 %) sowie bei Zuckerrüben (–26 %) sanken die Erzeugerpreise deutlich. Positiv entwickelten sich im Gegensatz dazu Kartoffeln (+22 %).
Rückläufig waren in den vergangenen zwei Jahren auch die Preise für landwirtschaftliche Betriebsmittel (–5 %). Weit überdurchschnittlich sanken die Preise für Treibstoffe (–19 %) und Futtermittel (–13 %). Teurer wurden hingegen die Instandhaltung von Maschinen (+6 %) sowie Strom (+1 %) (vgl. Übersicht zur Entwicklung der Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte und der Einkaufspreise für landwirtschaftliche Betriebsmittel in Deutschland).
Entwicklung der Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte und der Einkaufspreise für landwirtschaftliche Betriebsmittel in Deutschland
Erzeugnis | Indizes (2010 = 100) 2014 | Indizes (2010 = 100) 2015 | Veränderung zum Vorjahr 2014 (%) | Veränderung zum Vorjahr 2015 (%) |
---|---|---|---|---|
Landwirtschaftliche Produkte insgesamt | 111,1 | 106,9 | –8,0 | –3,8 |
Pflanzliche Produkte zusammen | 103,7 | 114,3 | –13,7 | 10,2 |
Tierische Produkte zusammen | 115,9 | 102,1 | –4,3 | –11,9 |
Landwirtschaftliche Betriebsmittel | 113,9 | 112,3 | –3,1 | –1,4 |
Im längerfristigen Vergleich weisen die Betriebsmittelpreise deutlich höhere Steigerungsraten auf als die Produktpreise (vgl. Schaubild zur Entwicklung der Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte und Einkaufspreise landwirtschaftlicher Betriebsmittel in Deutschland).
Entwicklung der Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte und Einkaufspreise landwirtschaftlicher Betriebsmittel in Deutschland (1991 = 100) – Schaubild 10 in höherer Auflösung

Der Preisindex für Nahrungsmittel (einschl. alkoholfreie Getränke) lag im Berichtszeitraum deutlich über der allgemeinen Inflationsrate (vgl. Übersicht zur Entwicklung der Preisindizes für Lebenshaltung). Vor allem Kaffee, Tee, Kakao sowie Obst und Fisch wurden deutlich teurer.
Entwicklung der Preisindizes für Lebenshaltung
Erzeugnis | Indizes (2010 = 100) 2014 | Indizes (2010 = 100) 2015 | Veränderung zum Vorjahr 2014 (%) | Veränderung zum Vorjahr 2015 (%) |
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Verbraucherpreisindex insgesamt | 106,6 | 106,9 | 0,9 | 0,3 |
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke | 111,5 | 112,3 | 1,0 | 0,7 |
Verkehr (u. a. Kraftstoffe) | 107,3 | 105,5 | –0,2 | –1,7 |
Wohnungsmiete, Wasser, Strom und Brennstoffe | 108,4 | 108,0 | 0,8 | –0,4 |
Auch wenn die Lebensmittel im Berichtszeitraum zur Teuerung beitrugen, wird die inflationsdämpfende Wirkung der Nahrungsmittelpreise besonders bei einem längerfristigen Vergleich deutlich.
Während die Nahrungsmittelpreise von 1991 bis 2015 jährlich um durchschnittlich etwa 1,7 % stiegen, lag die Steigerungsrate bei den Verbraucherpreisen insgesamt mit im Mittel 2,2 % deutlich höher.
Entwicklung ausgewählter Preisindizes für die Lebenshaltung in Deutschland (1991 = 100) – Schaubild 11 in höherer Auflösung

Im langfristigen Trend sinkt der Anteil der landwirtschaftlichen Verkaufserlöse an den Verbraucherausgaben für Lebensmittel im Zuge der volkswirtschaftlichen Arbeitsteilung und einer vermehrten Nachfrage nach komplementären Sach- und Dienstleistungen.
Noch Anfang der siebziger Jahre betrug dieser Anteil fast 50 % und sank dann kontinuierlich ab, stabilisiert sich aber derzeit bei etwa 25 %. Insbesondere bei Lebensmitteln mit einem hohen Verarbeitungs- und Veredelungsgrad, wie z. B. Getreide, Milch und Fleisch, ist der Anteil der Verbraucherausgaben, der beim Landwirt ankommt, gering (vgl. Tabelle).
Anteil der Verkaufserlöse der Landwirtschaft an den Verbraucherausgaben für Nahrungsmittel inländischer Herkunft in Deutschland – Schaubild 12 in höherer Auflösung
