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http://www.agrarbericht-2016.bayern.de/landwirtschaft-laendliche-entwicklung/oelfruechte.html

Ölfrüchte

Raps

Für das Erntejahr 2014 wurde der Rapsanbau in Bayern um rd. 10 % eingeschränkt. Mit einer Fläche von ca. 122 000 ha hatte der Anbau das Niveau Ende der 1990er Jahre erreicht. Gegenüber 2007, dem Jahr mit der bisher größten Anbaufläche, bedeutet dies einen Rückgang von über 30 %. In Bayern war Unterfranken mit fast 30 000 ha Raps die wichtigste Anbauregion. Erfreulich war die Entwicklung des Ertragsniveaus. Mit durchschnittlich 45 dt/ha wurde der bisher höchste Ertrag in der Praxis erzielt. Dieses Spitzenjahresergebnis zeigt, welches Ertragspotenzial in der Kultur Raps steckt.

Trotz der Spitzenerträge in 2014 wurde die Anbaufläche 2015 um weitere ca. 10 % auf rd. 104 000 ha zurückgenommen. Ein Grund dafür war u. a. der eingeschränkte Einsatz von Neonicotinoiden in den Beizmitteln und der damit einhergehenden begrenzten Bekämpfungsmöglichkeiten von Erdfloh und Kohlfliege. Hinzu gekommen ist die witterungsbedingt ungünstige Aussaat im August 2014. Mit durchschnittlich rd. 40 dt/ha wurde trotz der extremen Sommertrockenheit 2015 ein respektabler Ertrag erreicht.

Sonnenblumen

Der Sonnenblumenanbau ist im Berichtszeitraum mit 1 830 ha im Jahr 2015 relativ konstant geblieben. 70 % der bayerischen Sonnenblumenfläche stehen in den drei unterfränkischen Landkreisen Kitzingen, Schweinfurt und Würzburg. Im restlichen Bayern findet ein sehr zersplitterter Anbau statt.

Ölfrüchteerzeugung in Bayern (Raps und Rübsen)

JahrAnbaufläche (1.000 ha)Ertrag (dt/ha)Erntemenge (1.000 t)
2014122,245,0550,1
2015104,039,8413,6
Ø 2009/20141)136,535,4483,1

1) 6-jähriger Durchschnitt.

Sonnenblumenanbau in Bayern (Körnersonnenblumen)

JahrAnbaufläche (1.000 ha)Ertrag (dt/ha)Erntemenge (1.000 t)
20141,534,35,1
20151,825,44,6
Ø 2009/20141)1,830,85,4

1) 6-jähriger Durchschnitt.

Soja

Sojabohnen enthalten etwa 18 % Öl und 28 % Eiweiß. Der nach der Ölgewinnung verbleibende Sojakuchen hat hohe Eiweißgehalte und ist deshalb von großer Bedeutung in der Tierernährung. Trotzdem wird Soja in der statistischen Systematik meist als Ölfrucht geführt und nicht als Eiweißpflanze.

Nach einem leichten Anstieg der Anbaufläche in 2014 auf 4 300 ha wurde die Fläche 2015 deutlich (+70 %) auf rd. 7 300 ha ausgedehnt. Ursache der Anbauausdehnung sind u. a. Greeningauflagen, bei denen der Landwirt bestimmte dem Klima- und Umweltschutz förderliche Landbewirtschaftungsmethoden einhalten muss sowie die Bayerische Eiweißinitative, mit der die Bayerische Staatsregierung eine geringere Abhängigkeit von Eiweißfuttermittelimporten erreichen will.

Mit 33 bzw. 48 dt/ha Ertrag an den beiden südbayerischen Versuchsstandorten Rotthalmünster bzw. Oberhummel haben die Sojabohnen 2014 eindrucksvoll ihr Leistungsvermögen aufgezeigt. Im Jahr 2015 wurde die Abhängigkeit der Sojabohne von ausreichenden Niederschlägen ab der Blüte und in der Kornfüllungsphase offenkundig. Die ausgeprägte Hitzeperiode von Anfang Juli bis Anfang August führte zu Blattverbrennungen. So blieb der Ertrag in den fränkischen Landessortenversuchen 25 % unter dem Durchschnittsertrag von 2010 bis 2014. In Südbayern überstanden die Bestände die extrem heiße und trockene Phase erstaunlich gut. Es wurden in den Landessortenversuchen gute Erträge von ca. 42 dt/ha erreicht.

Informationen zu den Märkten für Ölsaaten und Eiweißpflanzen erhalten Sie bei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Ernährungswirtschaft und Märkte unter Agrarmarktanalyse.