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http://www.agrarbericht-2016.bayern.de/landwirtschaft-laendliche-entwicklung/kartoffeln.html

Kartoffeln

Kartoffeln stellen für Landwirte, Handel und Verarbeiter in Bayern eine wichtige Marktfrucht dar, deren Anbau einem stetigen Wandel unterliegt. Von Seiten der Landwirtschaft wurden seit 2009 erhebliche Anpassungen an die Rahmenbedingungen vorgenommen. So sank die Zahl der Anbauer pro Jahr um nahezu 7 % auf nun rd. 13 200 Betriebe im Jahr 2015 während die Kartoffelfläche durchschnittlich pro Jahr nur um 2 % zurückgenommen wurde und 2015 noch 40 000 ha erreichte. Daran kann die zunehmende Spezialisierung der Betriebe abgelesen werden. Mit nahezu 13 800 ha blieb die Fläche für Stärkekartoffeln 2015 gegenüber 2014 nahezu konstant.

Nach einer Verstetigung der Erträge auf hohem Niveau vor dem Jahr 2010 mussten die Anbauer seitdem mit stark schwankenden Ergebnissen zurechtkommen. Witterungsbedingt markierten zuletzt die Jahre 2013 und 2015 mit 324,3 und 353,8 dt/ha Tiefpunkte, was die Verringerung der Erntemenge auf nun 1,4 Mio. Tonnen zur Folge hatte. Sowohl Landwirte als auch Abnehmer leiden unter dieser Entwicklung, die die Versorgungssicherheit in Frage stellt und Zufuhren notwendig macht. Für eine Ertragsabsicherung bei zunehmend hohen Temperaturen im Sommer verbunden mit längeren Trockenperioden scheint eine Erhöhung der bewässerten Kartoffelflächen notwendig zu werden.

Kartoffelerzeugung in Bayern

JahrAnbaufläche (ha)Ertrag (dt/ha)Erntemenge (1.000 t)
201440.797458,51.870,5
201540.000353,81.415,2
2009 – 20141)43.436420,31.802,8

1) 6-jähriger Durchschnitt.

Erfreulich stabil zeigte sich die Vermehrungsfläche für Pflanzkartoffeln in Bayern. Sie wurde seit 2009 durchschnittlich nur um unter 1 % pro Jahr zurückgenommen und lag 2015 bei 2 395 ha. Die Zahl der Vermehrungsbetriebe ging in diesem Zeitraum mit durchschnittlich 4 % pro Jahr zurück. Die Ertragsschwankungen der letzten Jahre waren auch beim Pflanzgut zu beobachten. Aufgrund der außergewöhnlich niedrigen virusbedingten Aberkennungsraten standen meist ausreichende Pflanzgutmengen zur Verfügung, wobei die Nachbauquote in Bayern insgesamt hoch liegt.

Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) arbeitet an der Verbesserung von Resistenz- und Qualitätseigenschaften der Kartoffel. Schwerpunkte wurden bei der Krautfäule- und Nematodenresistenz sowie der Speisequalität gesetzt. Dabei gilt es mit Methoden des Smart Breeding, wie z. B. der markergestützten Selektion, die gewünschten Resistenzen schneller zu kombinieren und in neuen Zuchtstämmen anzureichern. Die Zusammenarbeit mit den Züchterhäusern wurde hierzu weiter intensiviert und bei der Krautfäuleresistenz mit der Einbindung von ökologisch wirtschaftenden Betrieben ein neuer Weg beschritten. Im Rahmen des Projektes Agroklima Bayern wurde intensiv an wasser- und energiesparenden Bewässerungsverfahren bei Kartoffeln geforscht und ein Beratungssystem entwickelt, das nun den Landwirten zur Verfügung steht.

Informationen zum Kartoffelmarkt erhalten Sie bei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft – Institut für Ernährungswirtschaft und Märkte unter Agrarmarktanalyse.