
Gartenbau
In Bayern produzieren 6 500 Gartenbaubetriebe auf einer Nutzfläche von 23 600 ha gärtnerische Kulturen zum Verkauf. Daneben gibt es in allen Sparten eine Vielzahl von Kleinerzeugern, die statistisch nicht erfasst werden, jedoch der Berufsgenossenschaft gemeldet sind. Gemäß einer Studie der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf sind im Gesamtbereich Gartenbau in Bayern rd. 84 000 Personen in 33 000 Unternehmen beschäftigt. Der Gesamtumsatz dieser grünen Branche beträgt ca. 10 Mrd. €.
Gemüsebau
Im Jahr 2015 waren 1 262 bayerische Gemüsebaubetriebe in Bayern erfasst. Im Freiland wird auf einer Fläche von 14 653 ha Gemüse angebaut. Nahezu 63 % dieser Anbaufläche entfallen auf die wichtigsten Kulturen Spargel, Speisezwiebeln, Salate, Einlegegurken, Weißkraut sowie Möhren. Unter Glas wird in Bayern Gemüse auf 225 ha kultiviert. Zu den wichtigsten Kulturen zählen Salatgurken, Tomaten und Salate.
In den letzten Jahren konnte sich der Gemüseanbau hinsichtlich der erzeugten und verarbeiteten Mengen beständig ausweiten. Verantwortlich hierfür sind die guten klimatischen Bedingungen, ausreichend vorhandene Saisonarbeitskräfte sowie die wachsende Präferenz der Verbraucher für heimische Lebensmittel. Im Jahr 2015 führte jedoch die lang anhaltende Trockenheit v. a. in Niederbayern und Unterfranken zu Mindererträgen.
Hauptabsatzkanal für bayerisches Gemüse ist zum einen die auf den überregionalen Absatz und den Export angewiesene Verarbeitungsindustrie (Sauerkonserven), die den Anbau mit den Erzeugern i. d. R. vertraglich regelt. Zum anderen erfolgt der Absatz von frischem Gemüse über den Lebensmitteleinzelhandel, der direkt oder über private und erzeugerbasierte Absatzeinrichtungen bedient wird, sowie über den Direktabsatz an den Endverbraucher.
Detailliertere Informationen über den bayerischen Gemüseanbau sind im Internet abrufbar.
Obstbau
In Bayern werden auf ca. 5 100 ha verschiedene Obstarten kultiviert. Anbauschwerpunkte sind Unterfranken, Schwaben und Oberfranken.
Die flächenmäßig bedeutendste Kultur von Baumobst in Bayern ist mit ca. 1 124 ha Anbaufläche der Apfel. Die Schwerpunktregionen des Apfelanbaus liegen am Bodensee sowie in Ober- und Unterfranken. Die Erdbeeren sind in Bayern das bedeutendste Beerenobst. 2015 wurden auf 1 491 ha Erdbeeren geerntet.
Detailliertere Informationen über den bayerischen Obstanbau sind im Internet abrufbar.
Heil- und Gewürzpflanzen
In Bayern produzieren über 200 Betriebe Heil- und Gewürzpflanzen. Auf rd. 1 900 ha werden mehr als 60 Arten kultiviert und überwiegend zu getrockneter Rohware für die Lebensmittel-, Kosmetik- und pharmazeutische Industrie verarbeitet. Von einigen Landwirten werden in kleinen Mengen hochwertige ätherische Öle hergestellt. Die Kulturen mit den größten Anbauflächen sind Petersilie, Dill, Koriander, Kerbel, Pfefferminze und Sonnenhut. Auf rd. 10 % der Fläche wird nach den Vorgaben der EG-Öko-Verordnung produziert.
Zierpflanzenbau
In Bayern werden von 620 Betrieben auf einer Fläche von 698 ha Zierpflanzen angebaut. Die Gewächshausfläche beträgt 176 ha. Hauptkulturen im bayerischen Zierpflanzenbau sind Beet- und Balkonpflanzen, hier vor allem Veilchen, Geranien, Chrysanthemen und Primeln.
Baumschulen
214 Betriebe bewirtschaften eine Baumschulfläche von 1 719 ha. Regional konzentrieren sich die Baumschulen auf die Regierungsbezirke Oberbayern, Niederbayern, Schwaben und auf einen Baumschulschwerpunkt nördlich von Erlangen.
Da der Garten verstärkt als wertvoller Freizeit- und Erholungsraum wahrgenommen und entsprechend bepflanzt wird, nimmt der Dienstleistungssektor in den Baumschulbetrieben eine immer wichtigere Stellung ein. Viele Betriebe verkaufen qualitativ hochwertige Gartengehölze und bieten aber gleichzeitig auch den Service rund um die Pflanze und den Garten des Kunden an.
Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau
Für die 2 048 Betriebe des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus (GaLaBau) in Bayern ist die Neuanlage von Grün weiterhin das stärkste Standbein. 77 % der Aufträge waren Neuanlagen, die Pflege bestehender Anlagen machten etwa 21 % am Umsatz aus. Die positive Entwicklung des Privatgarten-Bereichs bei der Auftragsvergabe setzte sich unvermindert fort. Der Umsatzanteil von Privatkunden erhöhte sich auf 59,3 %.
Freizeitgartenbau
Der Freizeitgartenbau hat in Bayern einen wichtigen ökologischen, sozioökonomischen, psychotherapeutischen und kulturellen Stellenwert. Rd. 2 Mio. Gartenbesitzer bewirtschaften eine Fläche von zusammen ca. 135 000 ha. Mehr als 773 000 Privatpersonen sind Mitglied in einem der insgesamt fünf bayerischen Verbände des Freizeitgartenbaus. Die große ökonomische Bedeutung des bayerischen Freizeitgartenbaus belegt eine Studie der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Danach wird das Umsatzvolumen dieser Sparte auf 2,5 Mrd. € pro Jahr geschätzt.