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http://www.agrarbericht-2016.bayern.de/landwirtschaft-laendliche-entwicklung/energie-und-rohstoffwende.html

Energie- und Rohstoffwende

Die Umsetzung der Energiewende im ländlichen Raum ist eine große gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Herausforderung. Sie wird nur dann erfolgreich sein, wenn es gelingt, mit maßgeschneiderten und zugleich gesamt-ökologisch nachhaltigen Lösungen die Akzeptanz der Menschen zu erreichen.

Unter dem Begriff „Rohstoffwende Bayern“ wird der intelligente Einsatz von Rohstoffen verstanden. Dazu gehört neben der Steigerung der Ressourceneffizienz und dem Recycling auch der Einsatz von biogenen, nachwachsenden Ressourcen oder Bioabfall anstelle von fossilen, mineralischen oder metallischen Rohstoffen. Die Verwendungsmöglichkeiten nachwachsender Rohstoffe sind heute schon vielfältig und erweitern sich ständig. Die Herstellung technischer Öle und Schmierstoffe mit geringer Umwelttoxizität gehört ebenso dazu wie die Herstellung von Dämm- und Baustoffen aus nachwachsenden Rohstoffen. Rohstoffe für naturfaserverstärkte High-Tech-Kunststoffe für die Automobilindustrie, Fasern für Bekleidung, Rohstoffe für Kosmetika und Arzneimittel sowie Rohstoffe zur Herstellung chemischer Komponenten wie Tenside, Farben etc. gehören heute zum Leistungsspektrum der modernen Landwirtschaft.

Um die Nutzung nachwachsender Rohstoffe und erneuerbarer Energien im Sinne einer Energie- und Rohstoffwende in Bayern voranzubringen, errichten Landwirtschaftsministerium und Wirtschaftsministerium in Straubing ein „Haus der nachhaltigen Rohstoffe und Energie“ [Arbeitstitel] als Leuchtturmprojekt. Rd. 25 Mio. € sind für das Gemeinschaftsprojekt veranschlagt. Mit dieser Einrichtung sollen Bayerns Bürgerinnen und Bürger auf spannende und informative Weise für die Verwendung nachwachsender Rohstoffe und erneuerbarer Energien sensibilisiert werden. Das „Haus der nachhaltigen Rohstoffe und Energie“ wird künftig gleichermaßen interaktiver Lernort und kompetente Beratungsplattform für alle aktuellen Fragestellungen zu den Themen nachwachsende Rohstoffe und Energie sein – ob Hackschnitzelheizung, Holzbau oder Wärmedämmung. Baubeginn ist für die Jahresmitte 2016 eingeplant. Die neue Einrichtung wird in unmittelbarer Nähe des Technologie- und Förderzentrums im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe entstehen. Es wird in innovativer Holzbauweise mit Passivhaus-Standard errichtet.