
Einkommensprognose für das Wirtschaftsjahr 2015/2016
Im laufenden WJ 2015/2016 wird sich die rückläufige Gewinnentwicklung weiter fortsetzen. Prägend für die Gesamtentwicklung in Bayern ist dabei die negative wirtschaftliche Entwicklung der spezialisierten Milchviehbetriebe.
In nahezu allen Produktionsrichtungen wirken sich die schlechteren Produktpreise und die weniger gute Ertragslage des Erntejahres 2015 deutlich stärker auf das Betriebsergebnis aus, als mögliche Kosteneinsparungen. In den Betrieben werden die Umsatzerlöse und die Gewinne noch einmal sichtlich zurückgehen. Insbesondere in Milchvieh- und Veredelungsbetrieben können auch Eigenkapitalverluste und Liquiditätsprobleme auftreten.
In den spezialisierten Milchviehbetrieben wird die Umsatzentwicklung größtenteils vom Milchpreis bestimmt. Seit Beginn des WJ 2015/2016 ist der durchschnittliche Erzeugerpreis für Milch weiter zurückgegangen. Auch beim Verkauf von Rindern sind die Umsatzerlöse niedriger als im Vorjahr. Deshalb wird sich die seit dem WJ 2014/2015 zu beobachtende rückläufige Gewinnentwicklung noch weiter verstärken. Für die Milchviehbetriebe in Nordbayern kommt erschwerend hinzu, dass bestehende Futterlücken (infolge der Hitze und Trockenheit im Sommer 2015) meist durch zusätzliche Futterzukäufe geschlossen werden müssen.
Bei den sonstigen Futterbaubetrieben werden die Betriebe mit Rindfleischerzeugung ihre Gewinne voraussichtlich auf dem Vorjahresniveau stabilisieren können. Diese Betriebsgruppe wird bei langsam anziehenden Rindfleischpreisen Kosteneinsparungsmöglichkeiten (insbesondere beim Tier- und Futtermittelzukauf) nutzen können.
In den spezialisierten Ackerbaubetrieben wurde bei den meisten Ackerfrüchten im Erntejahr 2015 das Ertragsniveau des Vorjahres nicht erreicht. Hinzu kommt, dass bei wichtigen Erzeugnissen die Verkaufspreise deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen. Für das WJ 2015/2016 zeichnen sich in dieser Betriebsgruppe deutlich niedrigere Umsatzerlöse und Gewinne ab. Eine Ausnahme bilden Kartoffelbaubetriebe, die trotz unterdurchschnittlicher Kartoffelerträge gute Erlöse erzielen konnten. Im WJ 2015/2016 sind Kosteneinsparungen möglich, insbesondere bei den Düngemitteln und bei Treib- und Schmierstoffen.
Auch in den Veredelungsbetrieben wird die rückläufige Gewinnentwicklung weiter anhalten. Die Auszahlungspreise für Schlachtschweine lagen im zweiten Halbjahr 2015 anfangs noch auf dem Vorjahresniveau, entwickelten sich dann aber rückläufig. Im WJ 2015/2016 werden die Schweinemäster von den niedrigeren Futtermittelpreisen, den günstigen Energiepreisen und den niedrigeren Kosten beim Tierzukauf profitieren können.