
Einkommensentwicklung nach Bundesländern
Für den überregionalen Vergleich der Einkommensentwicklung in der Landwirtschaft sind die nachfolgenden Daten aus den Buchführungsergebnissen der Testbetriebe des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft aus dem Wirtschaftsjahr (WJ) 2014/2015 entnommen. Die Ergebnisse dort weichen von den bayerischen Ergebnissen geringfügig ab, weil die Anzahl der ausgewerteten Betriebe für das Testbetriebsnetz des Bundes etwas geringer ist.
Buchführungsergebnisse der Haupterwerbsbetriebe
Land | Gewinn je Unternehmen (€) | Fläche der Hauperwerbs-betriebe (ha LF) | Gewinn je ha LF (€) | Gewinn je ha LF (%) | Unternehmens-bezogene Leistungen je Unternehmen (€) | Unternehmens-bezogene Leistungen (€/ha) | Darunter Agrarumwelt-maßnahmen (€/ha) | Darunter Ausgleichs-zulage (€/ha) | Darunter Zins- und Investitions-zuschüsse (€/ha) |
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Bayern | 40.888 | 54,3 | 753 | 130 | 28.073 | 517 | 64 | 42 | 37 |
Baden-Württemberg | 38.090 | 55,7 | 684 | 118 | 22.726 | 408 | 62 | 17 | 6 |
Brandenburg | 70.452 | 223,9 | 315 | 54 | 79.932 | 357 | 42 | 14 | 11 |
Hessen | 40.504 | 85,9 | 472 | 82 | 31.268 | 364 | 33 | 23 | 9 |
Mecklenburg-Vorpommern | 100.470 | 286,8 | 350 | 61 | 93.784 | 327 | 16 | 2 | 0 |
Niedersachsen | 41.219 | 80,8 | 510 | 88 | 31.431 | 389 | 17 | 0 | 6 |
Nordrhein-Westfalen | 41.544 | 60,3 | 689 | 119 | 24.241 | 402 | 18 | 6 | 4 |
Rheinland-Pfalz | 51.571 | 60,0 | 860 | 149 | 18.720 | 312 | 26 | 1 | 5 |
Saarland | 29.209 | 131,3 | 222 | 38 | 40.309 | 307 | 10 | 1 | 2 |
Sachsen | 52.588 | 130,9 | 402 | 70 | 64.534 | 493 | 64 | 22 | 68 |
Sachsen-Anhalt | 102.981 | 260,5 | 395 | 68 | 100.293 | 385 | 37 | 7 | 8 |
Schleswig-Holstein | 35.773 | 102,9 | 348 | 60 | 36.735 | 357 | 6 | 0 | 3 |
Thüringen | 56.396 | 166,1 | 340 | 59 | 69.762 | 420 | 60 | 31 | 11 |
Deutschland | 43.271 | 74,8 | 578 | 100 | 31.865 | 426 | 34 | 18 | 11 |
Nach der Buchführungsstatistik des Bundes haben die bayerischen Haupterwerbsbetriebe mit 54,3 ha LF eine um 20,5 ha geringere Flächenausstattung als der Durchschnitt der Betriebe im übrigen Bundesgebiet. Dies ist unter anderem auch auf den langsameren Verlauf des Strukturwandels in Bayern zurückzuführen. Durch die geringere Flächenausstattung sind in Bayern die Gewinne je Unternehmen niedriger als in anderen Bundesländern.
Die Intensität der Bewirtschaftung in den landwirtschaftlichen Betrieben spiegelt sich im Gewinn je ha LF wider. Hier weisen die bayerischen Betriebe mit einem durchschnittlichen Gewinn von 753 € je ha LF den zweithöchsten Wert in Deutschland auf. Dabei berücksichtigt der Unternehmensgewinn meist noch keine außerlandwirtschaftlichen Nebentätigkeiten der Betriebsinhaber (und dessen Ehegatten), weil diese häufig als eigenständiger Gewerbebetrieb geführt werden. Hierzu zählen zum Beispiel die Direktvermarktung, die Beherbergung von Urlaubsgästen und die Energieerzeugung in Photovoltaik- oder Biogasanlagen.
Die Diversifizierung der landwirtschaftlichen Tätigkeit, die in Bayern traditionell stärker ausgeprägt ist als in vielen anderen Ländern, muss daher im Bund-Länder-Vergleich gewürdigt werden, da sie im Unternehmensgewinn weitgehend unberücksichtigt bleibt. Bei einem Vergleich mit anderen Ländern ist außerdem zu berücksichtigen, dass Bayern mit rd. 60 % der LF einen relativ hohen Anteil sogenannter benachteiligter Gebiete aufweist.
Die unternehmensbezogenen Ausgleichszahlungen (Zulagen und Zuschüsse) von EU, Bund und Land betrugen im WJ 2014/2015 für die bayerischen Haupterwerbsbetriebe durchschnittlich 517 € je ha LF; das sind 69 % des Gewinns je ha LF. In der Summe aller Fördermaßnahmen nimmt Bayern im Bund-Länder-Vergleich eine absolute Spitzenposition ein.